20 Prozent der Flächen im Glasi-Quartier sind für Läden, Büros, Ateliers und Werkstätten reserviert. Für die Vermietung von solch grossen Flächenanteilen ist das Wissen von Spezialisten gefragt. Ein solcher ist Patrick Näpflin. Er hat 2018 den Job übernommen, einen grossen Teil der Gewerberäume des Glasi an die Frau und den Mann zu bringen.
Bei der Grösse des Projekts und weil im Glasi auch gemeinnützige Bauträger involviert sind, ist aber weitsichtiges Handeln angesagt: «Wir entwickeln in Bülach ein Stück Stadt, machen uns viele Gedanken darüber, wen wir uns als Mieter und Mieterin vorstellen können», sagt Patrick Näpflin. «Wir wollen nicht an den Erstbesten vermieten, sondern wir wollen Mietende finden, die zum Projekt passen, die zu einem attraktiven Leben im Glasi beitragen können. Schön wäre es, wenn sie gemeinsam auch mal ein Quartierfest oder ein Velorennen initiieren würden.»
Bevor es aber so weit ist, ist sehr viel Vorarbeit zu leisten: Das Raumangebot muss an Messen präsentiert werden, Mietzinse festgelegt und erste Besprechungen mit potenziellen Mieterinnen geführt werden. Ist jemand weiterhin interessiert, schreibt er/sie ein Konzept und ein Businessplan, die von Patrick Näpflin geprüft werden. Zum Schluss des Bewerbungsprozesses präsentieren die Bewerber ihr Konzept den Eigentümern. «Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass ein persönlicher Kontakt zwischen Vermieter und Mieter entsteht und sich die Mieter mit den finanziellen Aspekten eines Mietvertrags auseinandergesetzt haben», hält Patrick Näpflin fest.
Ganz allgemein sei der Koordinationsaufwand riesig, sagt Patrick Näpflin. Die Gewerbemieter müssen zusammenpassen und sie müssen sich mit den Mietern der darüber liegenden Wohnungen vertragen. «Das ist Knochenarbeit: Es gibt bezüglich des Betriebs und der Immissionen viel abzuklären und die Mietinteressenten sind grösstenteils per Direktkontakt anzugehen – aber ich mache sie gern, denn die Arbeit ist spannend.»
Wenn Patrick Näpflin gerade nicht im Büro sitzt oder angehende Mieter trifft, fährt er mit seinem Bike über die Buchenegg, spielt auf seiner Gitarre oder unternimmt mit der Familie Ausflüge. Dass das Glasi-Quartier gelingt, ist ihm eine Herzensangelegenheit: «Ich möchte später durchs Quartier spazieren und Freude daran haben, dass ich meinen Teil dazu beitrug, dass das Quartier lebt. Deshalb will ich viele coole Leute hierhin bringen.»
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